Gabi Fellner

Richten wir unsere Aufmerksamkeit lieber auf das, was wir tun wollen, anstatt auf das, was schiefgelaufen ist. - Marshall Rosenberg

Die Grundannahmen der GfK

Unter Grundannahme verstehen wir eine Aussage, deren Wahrheitsgehalt wir als gegeben ansehen. Die Art, wie und was wir denken hat einen grundlegenden Einfluß darauf, wie wir Dinge bewerten, was wir überhaupt wahrnehmen und auch, was wir als möglich ansehen zu ändern. Und so gibt es in der GFK eine Reihe von Grundannahmen, die, wenn wir unser Handeln und Denken nach diesen Grundsätzen ausrichten, die Wahrscheinlichkeit immens steigern, zu einem friedlicheren und zufriedeneren Miteinander zu kommen.

  • Alles, was Menschen tun, tun sie, um sich Bedürfnisse zu erfüllen. Dies geschieht manchmal bewußt, oft genug aber auch unbewußt. Grundsätzlich ziehen wir dabei Methoden vor, die die Bedürfnisse der anderen berücksichtigen oder zumindest nicht verletzen, wenn wir dabei einen Weg finden, auch unsere Bedürfnisse zu erfüllen.
  • Alle Menschen haben die gleichen Bedürfnisse. Und: die Bedürfnisse aller Menschen haben die gleiche Wertigkeit.
  • Gefühle zeigen, ob Bedürfnisse erfüllt oder unerfüllt sind und werden oft ausgelöst durch bestimmte Situationen; diese Situationen an sich sind aber nie die eigentliche Ursache, sondern nur der Trigger. Wenn ein Bedürfnis erfüllt ist, fühlen wir uns vielleicht froh, erleichtert, angeregt. Wenn es nicht erfüllt ist hingegen traurig oder ängstlich. Oft geht die Wahrnehmung eines Gefühl einher mit einer Interpretation der erlebten Situation.
  • Der direkte Weg zur Empathie für Andere geht über die Selbst-Einfühlung. Bevor ich mich in mein Gegenüber einfühlen kann, muss ich erst einmal meine eigenen Bedürfnisse sehen. Dabei ist es gar nicht notwendig, dass meine Bedürfnisse alle erfüllt sind; wichtig ist allein, dass sie erstmal (von mir selber) gesehen und erkannt werden.
  • Wir haben eine angeborene Fähigkeit zum Mitgefühl und geben gerne, wenn wir dieses Geben als freiwillig erleben.
  • Radikale Selbstverantwortung. Ich bin für die Gefühle, die Äußerungen oder Handlungen Anderer bei mir auslösen, selber verantwortlich. Ebenso bin ich für die Erfüllung meiner Bedürfnisse selber verantwortlich.